Was sind pflanzliche Urtinkturen?
Urtinkturen, gekennzeichnet durch den lateinischen Pflanzennamen, werden überwiegend aus frischen Pflanzen hergestellt – ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Tinkturen, die in der Regel aus getrockneten Pflanzen hergestellt werden. Die Gewinnung einer Urtinktur erfolgt in der Regel durch Extraktion mit Alkohol. Urtinkturen dienen in der klassischen Homöopathie als Ausgangssubstanzen für die Herstellung homöopathischer Verdünnungen.

Obwohl Urtinkturen stofflich etwa halb so konzentriert sind wie Tinkturen, entfalten sie bei guter Qualität eine stärkere Wirkung. Sie werden sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen eingesetzt. Wenn sie schonend hergestellt sind – wie etwa nach dem Ceres Verfahren – zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie das Wesen der Pflanze vermitteln.
Das Wesen der Pflanzen in Urtinkturen
In keiner anderen Zubereitung kommt das Wesen einer Heilpflanze so klar zum Ausdruck wie in einer Urtinktur – vorausgesetzt das Herstellungsverfahren berücksichtigt die unstofflichen Wirkprinzipien (mehr dazu hier) einer Heilpflanze.
Das Heilpflanzenwesen zeigt sich besonders deutlich im Geruch und Geschmack der Zubereitung. Diese Verbindung von Geruch und Wesen wird beispielsweise im französischen Begriff «huiles essentielles» (ätherische Öle, wörtlich „wesentliche Öle“) erkennbar. Eine hochwertige Urtinktur bewahrt den Geruch und Geschmack der Pflanze in nahezu reiner Form.