



Traubensilberkerze
Actaea racemosa L.
Botanik
Die Traubensilberkerze, Actaea racemosa L. (früher Cimicifuga racemosa L.), ist eine mehrjährige Pflanze die im Norden Amerikas heimisch ist. Sie stammt aus der Familie der Hahnenfussgewächse (Ranunculcaeae) und wird bis etwa 2.5 m hoch. Sie hat einen dichtbewurzelten Wurzelstock, der aussen braun und innen weiss ist. An diesem entspringen eine Vielzahl von Wurzeln die bis 30 cm lang werden können. Die Pflanze überwintert in den unterirdischen Teilen und treibt im Frühjahr hieraus einen aufrechten Stängel. An diesem stehen fast grundständige, zwei- bis dreifach gefiederte Blätter. Auffallend ist der Blütenstand, die Pflanze blüht von Mai bis September. Die kleinen, weissen Blüten stehen in langen, schmalen, flaschenbürstenähnlichen, aufrechten oder gebogenen Blütenständen zusammen. Nach der Befruchtung entwickeln sich kleine Kapseln, die zahlreiche Samen enthalten. Die Samen unterliegen einer Keimruhe. Sie keimen meist erst im 2 Jahr, wenn die Einwirkung von Kälte und Frost die Keimruhe gebrochen hat.
Verwendung
Die Traubensilberkerze ist eines der bekanntesten pflanzlichen Mittel der Frauenheilkunde. Zu den Anwendungsgebieten zählen Beschwerden während (Dysmenorrhoe) oder vor der Menstruation (prämenstruelles Syndrom), sowie Wechseljahrbeschwerden (Hitzewallungen, Schweissausbrüche). Die Anwendungsgebiete der Homöopathie und der Phytotherapie überschneiden sich hier weitgehend, wobei Cimicifuga homöopathisch auch bei rheumatischen Beschwerden, Nervosität und depressiven Verstimmungszuständen eingesetzt werden kann. Aufgrund in der Literatur beschriebener Fälle von Leberschäden enthalten Cimicifuga-haltige Arzneimittel häufig einen entsprechenden Warnhinweis.
Inhaltsstoffe
Charakteristische Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze sind Triterpenglykoside wie Actein, Deoxyactein und die Cimicifugoside. Des Weiteren sind Phenolcarbonsäuren (Ferula- und Kaffeesäure) und Phenylpropanoide, wie die Fukinol- und Cimicifugasäuren enthalten. In Spuren konnten auch verschiedenen Alkaloide wie Cytisin oder N-Methylserotonin nachgewiesen und isoliert werden.
Referenzen
- Hänsel, R. & Steinegger, E. Hänsel / Sticher Pharmakognosie Phytopharmazie. (Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft GmbH, Stuttgart, Deutschland, 2015).
- Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC). Assessment report on Cimicifuga racemosa (L.) Nutt., rhizoma. EMA/HMPC/48744/2017 (2018).
- BGA/BfArM (Kommission E). Cimicifugae racemosae rhizoma (Cimicifugawurzelstock). Bundesanzeiger 43, (1989).
- BGA/BfArM (Kommission D). Cimicifuga racemosa (Cimicifuga). Bundesanzeiger 190a, (1985).
Bilder: Roger Kalbermatten, Kesswil